In der aktuellen Diskussion um Stickoxide, Kohlendioxid, Feinstaub und Diesel-Fahrverbote wird der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) in allen Beiträgen zu Recht als wichtige Komponente zur Problemlösung erkannt. Bei weiter steigenden Fahrgastzahlen nutzen schon heute über 710 Millionen Fahrgäste im Jahr das gute Verkehrsangebot der Verbundpartner im MVV und leisten damit einen substanziellen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz. Im Umweltverbund des ÖPNV, zusammen mit Rad- und Fußverkehr, wird nicht nur der Ausstoß von Kohlendioxid, verkehrsbedingten Stickoxiden, Benzol, Feinstaub und Ruß gesenkt, sondern auch der Verkehrslärm deutlich reduziert.
Das MVV-Verbundsystem hat einen wesentlichen Anteil an der Veränderung des Modal-Split, also der Verteilung des Transportaufkommens auf die verschiedenen Verkehrsmittel bzw. -arten, zugunsten des öffentlichen Verkehrs im Großraum München. In keinem anderen Verbundraum in Deutschland werden öffentliche Verkehrsmittel so intensiv genutzt wie im MVV-System: Jeder Einwohner im MVV-Raum fährt durchschnittlich 245 Mal pro Jahr mit dem MVV. Leider stößt das System aber schon seit längerem an seine Kapazitätsgrenzen.
Damit das MVV-System künftig einen noch wirksameren Beitrag zu einer nachhaltigen Mobilität und zu einer signifikanten Verbesserung der Luftqualität im Ballungsraum München leisten kann, ist dessen weitere Stärkung und weiterer Ausbau notwendig. Denn gerade in der Hauptverkehrszeit, wenn besonders viele Menschen den öffentlichen Verkehr im MVV nutzen, gibt es an vielen Stellen in den Verkehrsmitteln immer öfter Platzprobleme. Wenn man den MVV also weiter attraktiv halten und die klima- und verkehrspolitischen Ziele erreichen will, geht kein Weg an massiven Investitionen mit einer deutlichen Ausweitung des Angebotes vorbei.
Erforderlich sind hierfür nicht nur Großinvestitionen wie die 2. Stammstrecke, deren Bau endlich begonnen hat. Auch zusätzliche kleinere Maßnahmen können den ÖPNV als wichtige Mosaiksteine in einem Gesamtzusammenhang attraktiver machen. Möglich wären vielfältige Ansätze im Rahmen der Digitalisierung, die oft auch zeitnah umgesetzt werden könnten. Dies wären zum Beispiel die bessere Steuerung der Auslastung von P+R-Plätzen durch technische Lösungen, die Verringerung von Hemmschwellen beim Fahrscheinkauf durch elektronische Lösungen (e-Ticketing), die Erhöhung der Attraktivität des ÖPNV durch Weiterentwicklung des MVV zu einem Mobilitätsverbund, unter anderem mit dem Einbringen von Sharing-Modellen (CarSharing, BikeSharing) und der Einführung einer Mobilitätskarte, oder die Modernisierung der Kundeninformation. Der vorgesehene Mobilitätspakt für den Großraum München bietet jetzt die Chance, über die bisher geplanten Maßnahmen hinaus neue Weichenstellungen zugunsten einer nachhaltigen Mobilität zu stellen.
Die MVV GmbH ist Partner der Bayerischen Klima-Allianz, unterstützt deren Ziele und ist zusammen mit den Verbundpartnern, Aufgabenträger und Verkehrsunternehmen, Problemlöser und Garant einer nachhaltigen Mobilität.