Der Münchner Verkehrs- und Tarifverbund (MVV) wurde bereits im Jahr 1972 gegründet. Seither haben sich vor allem die Mobilitäts- und Verkehrsbeziehungen verändert. Legte der typische Berufspendler damals täglich noch eher kurze Strecken innerhalb des Verbundraumes zurück, so pendeln mittlerweile mehr und mehr Berufstätige auch über Verbundgrenzen hinweg täglich weite Strecken.
Um zu prüfen, ob und wie auch Pendler, die heute noch täglich die Verbundgrenzen überschreiten, künftig vom Verbundprinzip „1 Netz. 1 Fahrplan. 1 Tarif.“ profitieren können, beteiligen sich nun zehn Landkreise und kreisfreie Städte an einer Studie zur Verbunderweiterung. In einem gemeinsamen Termin in München stimmten Politik und Verwaltung der Landkreise Miesbach, Bad Tölz-Wolfratshausen (für den südlichen Teil), Weilheim-Schongau, Garmisch-Partenkirchen, Landsberg, Landshut, Mühldorf und Rosenheim sowie der kreisfreien Städte Rosenheim und Landshut zusammen mit Vertretern des Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr, der Regierung von Oberbayern und der Bayerischen Eisenbahngesellschaft die weiteren Schritte sowie Organisation und Ablauf der Studie ab.
Die Ermittlung der Grundlagen für einen MVV-Beitritt der beteiligten Kommunen setzt umfangreiche Fahrgastzählungen voraus, die in den kommenden Jahren Stück für Stück durchgeführt werden. Mit Ergebnissen ist sukzessive ab 2022 zu rechnen. Danach können die Kommunen entscheiden, ob sie dem MVV beitreten wollen.
Die Koordination der Erweiterungsstudie übernimmt Josef Niedermaier, Landrat des Landkreises Bad Tölz-Wolfratshausen: „Wir sind sehr froh, dass die Studie zur MVV-Verbunderweiterung startet und der Freistaat Bayern diese Studie mit ca. 86 Prozent fördert. Die Verkehrswende ist nur gemeinsam und mit einem leistungsstarken Verbund wie dem MVV möglich. Der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist bereits zur Hälfte im MVV. Mit der Verbundraumerweiterung haben wir nun die Chance, mit einem Tarifsystem und einem Qualitätsstandard den öffentlichen Nahverkehr über Landkreisgrenzen hinweg zu organisieren. Das wird den öffentlichen Nahverkehr sehr viel attraktiver machen und ein großer Schritt zu einer Verkehrswende werden.“
Auch MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch freut sich über das Engagement aus den Landkreisen, kreisfreien Städten und des Freistaats: „Von einer Verbunderweiterung werden vor allem die Fahrgäste profitieren. Ich begrüße die Dynamik, mit der alle Beteiligten das Thema vorantreiben. Die Arbeit, die in den nächsten Jahren mit der Studie und möglichen Verbundbeitritten auf uns zukommt, wird sich auszahlen – und einen wichtigen Beitrag zur Verkehrswende in Südbayern leisten.“