In den letzten Jahren ist es gelungen, die für den Hybridantrieb erforderlichen Bauteile so zu optimieren, dass sie ohne Beeinträchtigung der Beförderungskapazität nicht mehr nur in Gelenkbussen, sondern auch in 12-Meter-Bussen bequem Platz finden.
Bereits seit September 2008 läuft das auf vier Jahre angelegte Pilotprojekt „Hybridbus“ des Landkreises München mit dem deutschlandweit ersten Hybridbus im Regionalbusverkehr auf der MVV-Regionalbuslinie 210 (Neuperlach Süd U/S – Ottobrunn – Taufkirchen). Dieser fährt dabei durchweg auf der Erfolgsspur: Die technische Zuverlässigkeit und die erzielten Treibstoffeinsparungen haben den Landkreis München bewogen, in seinem Regionalbusnetz die Hybridtechnologie mit zwei neuen Bussen weiter zu erproben. Durch die Fortsetzung des Pilotbetriebes erwarten Landkreis und MVV weitere wichtige Erkenntnisse für einen möglichen flächendeckenden Einsatz von Hybridbussen im MVV-Regionalbusverkehr.
Voraussichtlich im Herbst werden in größerem Rahmen die Erkenntnisse der ersten Projektphase – dem Einsatz des Hybridgelenkbusses auf der MVV-Regionalbuslinie 210 seit 2008 – vorgestellt, gleichzeitig werden dann die beiden neuen Fahrzeuge einer breiten Öffentlichkeit präsentiert. Der genaue Termin wird noch bekannt gegeben.
Weiterentwicklung der Hybridtechnologie
Mit der Ausweitung der Testphase werden die technischen Weiterentwicklungen der letzten Jahre berücksichtigt. Der auf der MVV-Regionalbuslinie 210 eingesetzte Gelenkbus der Firma Solaris hat einen leistungsverzweigten Antriebsstrang – hier wirken Diesel- und Elektromotor gemeinsam als Antriebsaggregate.
Auf diesem Antriebskonzept baut auch der nun auf der MVV-Regionalbuslinie 220 eingesetzte Hybridbus von Solaris auf, er ist nur kleiner. Im dritten Schritt soll ein Gelenkbus von Mercedes-Benz mit serieller Hybridtechnik getestet werden. Hier wirkt ausschließlich der Elektromotor als Antriebsaggregat, der Dieselmotor dient nur als Generator (Stromerzeuger). Der Mercedes-Hybridbus wird voraussichtlich ab Ende August auf der MVV-Regionalbuslinie 266 (Planegg S – Martinsried – Großhadern U) eingesetzt, da sich diese Strecke aufgrund ihrer Charakteristik mit viel „Stop and Go“ besonders für die Hybridtechnologie eignet.
Noch übertreffen die höheren Investitionskosten für die Hybridtechnologie deutlich die erzielbaren Einsparungen beim Treibstoffverbrauch. Allerdings können nur durch die weitere Erprobung von Hybridfahrzeugen die Erkenntnisse gewonnen werden, die einen flächendeckenden wirtschaftlichen Einsatz in der Zukunft und die Weiterentwicklung zum reinen Elektroantrieb möglich machen. Im Übrigen ist der Einsatz der Hybridfahrzeuge schon heute unmittelbar sinnvoll für Mensch und Umwelt. Mit jedem zurückgelegten Kilometer werden ca. 20 - 25 % Dieselkraftstoff eingespart. Das ist umweltfreundlich, denn wo kein Treibstoff verbrannt wird, können so auch keine Emissionen (Abgas, Feinstaub, Lärm) entstehen.
Der Einsatz von Fahrzeugen mit Hybridantrieb im MVV-Regionalbusverkehr ist ein Baustein der Energievision des Landkreises München aus dem Jahr 2006: Bis 2050 sollen der Energieverbrauch im Landkreis um 60 % reduziert und die verbleibenden 40 % allein durch erneuerbare Energieformen bestritten werden.