Im Projektzeitraum konnten die Pilotkundinnen und -kunden mithilfe eines Smartphone-basierten Check-in/Check-out-Verfahrens einen neuen, elektronischen Tarif sowie eine neue Vertriebsmöglichkeit im MVV nutzen. Nach Ausstieg und Check-out wurde der Fahrpreis automatisch durch das Smartphone berechnet. Dieser setzte sich jeweils aus einem Grundpreis und einem Entfernungspreis nach der effektiv zurückgelegten Strecke zusammen. Als Kostenairbag diente dabei der „Tagesdeckel“, ein Höchstpreis pro Tag. So konnten vor allem Gelegenheitsfahrer sowie Neukunden den ÖPNV ganz einfach nutzen, mit bequemer Bezahlung über Kreditkarte oder Kontoabbuchung.
Insgesamt haben sich über 12.000 Testpersonen an SWIPE+RIDE beteiligt und dabei mehr als 730.000 Fahrten zurückgelegt. Die Auswertungen der begleitenden Marktforschung ergaben, dass das Pilotprojekt von den Kundinnen und Kunden äußerst positiv angenommen wurde. Demnach lag die Zufriedenheitsrate bei ca. 96 Prozent, die Weiterempfehlungswerte bei über 90 Prozent.
„Das Pilotprojekt SWIPE+RIDE zeigt, dass Kundinnen und Kunden großen Wert auf eine flexible und einfache, aber auch eine digitale Fahrmöglichkeit im ÖPNV legen – ohne tiefgreifende Kenntnisse über den Tarif haben zu müssen”, sagt MVV-Geschäftsführer Dr. Bernd Rosenbusch. „So können wir in Zukunft noch mehr Menschen für den ÖPNV begeistern, wir wollen die Einstiegshürden zur Nutzung von Bus und Bahn damit deutlich senken.”
Landrat Robert Niedergesäß, Sprecher der MVV-Verbundlandkreise: „Das von den MVV-Landkreisen initiierte Pilotprojekt SWIPE+RIDE ist in jeder Hinsicht ein voller Erfolg, der Zuspruch der Nutzerinnen und Nutzer überwältigend. Rund 90 % nennen die einfache Benutzung als wesentlichen Vorteil und würden SWIPE+RIDE weiterempfehlen – damit war zu Beginn der Pilotplanungen vor sechs Jahren nicht zu rechnen. Mit dem Start des Regelbetriebs im Laufe des Jahres 2024 gehen wir im MVV konsequent den nächsten wichtigen Schritt in Richtung modernster Tarif Europas – digital und einfach in der Nutzung, besser geht’s gerade auch für Gelegenheitskunden nicht.“
Da das Pilotprojekt so erfolgreich war, laufen bereits die Vorbereitungen für ein Nachfolgesystem von SWIPE+RIDE. Es soll im Laufe des Jahres 2024 allen MVV-Fahrgästen zur Verfügung gestellt werden.
Auch für Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter war das Pilotprojekt ein voller Erfolg: „Die positiven Rückmeldungen der Pilotkundinnen und -kunden bestärken uns darin, den Weg in Richtung eines bayernweiten digitalen Ticketings im ÖPNV weiterzugehen. Die Einführung im MVV im kommenden Jahr ist da ein weiterer wichtiger Schritt.“ Der Freistaat hat das Pilotprojekt SWIPE+RIDE im MVV und in der Modellregion Donau-Isar mit 2,9 Mio. Euro gefördert.